Giro d'Italia #2: Pogacar siegt souverän, Lipowitz bärenstark

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Radsport: Tadej Pogacar hat die zweite Etappe des Giro d’Italia 2024 gewonnen. Der Slowenische Meister ließ keine Zweifel darüber aufkommen, dass er der stärkste Kletterer im Peloton ist. Stark präsentierte sich auch der Deutsche Florian Lipowitz.

Pogacar machts wie Pantani

Souverän hat sich Tadej Pogacar (UAE) den Sieg auf der zweiten Etappe des Giro d’Italia gesichert. Der Slowenische Meister war bei der ersten Bergankunft nicht zu schlagen. Mit seiner Attacke 4,5 Kilometer vor dem Ziel ließ er all seine Kontrahenten sofort stehen. Dahinter ging es anschließend nur noch um Rang zwei, den sich mit einer starken Kämpfernatur Daniel Martinez (Bora – hansgrohe) sicherte. Zu verdanken hat er dies auch Florian Lipwitz (Bora – hansgrohe). Der Deutsche machte einen bärenstarken Eindruck und führte nicht nur seinen Teamkollegen auf den zweiten Platz, sondern fuhr selbst noch auf Rang fünf. Die 161 Kilometer lange Strecke von San Francesco al Campo zur Santuario di Oropa war in der ersten Rennhälfte flach, wurde dann welliger, bis sie schließlich zur Wallfahrtskirche von Oropa zur ersten Bergankunft des diesjährigen Giro d’Italia hinaufführte.

5 Italiener in der Ausreißergruppe

Bevor sich die stärksten Kletterer der Welt in Szene setzen konnten, bildeten fünf Italiener die Fluchtgruppe des Tages. Christian Scaroni (Astana), Andrea Piccolo (EF Education – EasyPost), Davide Bais (Polti Kometa), Filippo Fiorelli (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè) und Martin Marcellusi (VF Group – Bardiani CSF – Faizanè) bekamen einen Vorsprung von knapp fünf Minuten zugesprochen. Die Mannschaft Ineos Grenadiers kontrollierte das Tempo im Hauptfeld, fuhr anschließend gemeinsam mit dem UAE Team Emirates konsequent nach. So war schon weit vor Beginn des Schlussanstiegs klar, dass die Ausreißer heute keine Chance auf den Tagessieg haben werden. Immerhin konnte sich Fiorelli auch heute ein paar Zähler für die Punktewertung sichern.

Pogacar stürzt kurz vor dem Schlussanstieg

Andrea Piccolo (EF Education – EasyPost) fuhr mit einem Vorsprung von etwas mehr als einer Minute als letzter verbliebener Ausreißer in den Schlussanstieg hinein. Zu wenig, um vom Etappensieg träumen zu dürfen. Dahinter erlitt Tadej Pogacar (UAE) eine Panne und kam sogar zu Fall. 1999 erlitt auch Marco Pantani hier einen Reifenschaden und musste das Feld von hinten aufrollen. Mit Erfolg! Der Italiener gewann damals die Etappe und den Giro d’Italia. Auch der Slowene kam ohne Probleme wieder zurück ins Hauptfeld, weil die Mannschaft Ineos Grenadiers das Tempo natürlich nicht weiter forcierte. Piccolo wurde 6,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt und das Peloton nach und nach ausgedünnt. Unter anderem konnten Nairo Quintana (Movistar), Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) und Michael Woods (Israel – Premier Tech) nicht mehr folgen.

Pantani fliegt beim Giro hinauf nach Oropa

Lipowitz führt Martinez auf Rang zwei

4,5 Kilometer vor dem Ziel war es dann soweit: Tadej Pogacar (UAE) setzte seine Attacke, nachdem mit Rafal Majka (UAE) sein letzter Helfer seine Arbeit erledigt hatte. Dem Slowenischen Meister konnte niemand folgen. Auch Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) musste nach wenigen Metern einsehen, dass er dieses Tempo nicht mitgehen kann. Kurz später wurde der Australier sogar durchgereicht, weil er sich sichtlich übernommen hat. Ganz anders Daniel Martinez (Bora – hansgrohe). Der Kolumbianer war bereits abgehängt, kam dann aber wieder zurück in die Verfolgergruppe. Dort gab nun Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) das Kommando an. Der Deutsche präsentierte sich – wie schon bei der Tour de Romandie – in einer bärenstarken Form. So ermöglichte er seinem Teamkollegen Daniel Martinez (Bora – hansgrohe) sogar noch Rang zwei. In Rosa bekommen wir morgen erstmals in dessen Karriere Tadej Pogacar zu Gesicht. Außerdem gewann der Slowene nun bei allen drei großen Landesrundfahrten mindestens eine Etappe. Morgen könnte es beim Giro d’Italia 2024 erstmals zu einem Massensprint kommen. Doch das knifflige Finale in Fossano könnte auch zu einer mutigen Attacke einladen.

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